Pride Month 2025: Sichtbarkeit statt Angst - queeres Leben verteidigen

Im Juni ist Pride Month – und ja, wir feiern queeres Leben. Aber vor allem kämpfen wir. Für das Recht, sichtbar zu sein, ohne Angst. Für das Recht, zu lieben, wen wir wollen, zu leben, wie wir sind – ohne Diskriminierung, ohne Gewalt.

2025 ist das keine Selbstverständlichkeit. Im Gegenteil: Rechte Hetze nimmt zu, queere Menschen werden gezielt angegriffen. Neonazis stören CSDs, hetzen in Chatgruppen, organisieren sich auf der Straße. Und viel zu viele schauen dabei einfach weg. Die Zahl queerfeindlicher Straftaten hat sich in den letzten Jahren massiv erhöht. 1.765 Fälle im letzten Jahr – über 250 davon waren Gewalttaten [1]. Und wir wissen: Die Dunkelziffer ist viel höher.

Und trotzdem: Queere Menschen gehen raus. Zeigen sich. Organisieren sich. Pride heißt nicht nur Glitzer und Regenbogen. Pride heißt: Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir sind viele. Wir sind laut. Und wir hören nicht auf, bis wirklich alle die gleichen Rechte haben – überall, auch hier bei uns.

Dafür organisiert die Linksjugend im Juni mehrere Veranstaltungen: Stammtisch, Pride Brunch, Club Night, CSD-Warmup, gemeinsame Anreise zum CSD Leipzig. Kein Marketing, kein Selbstzweck – sondern praktische Solidarität und politische Sichtbarkeit. In einer Region, in der queeres Leben oft immer noch hinter verschlossenen Türen stattfindet.

Denn die Antwort auf diesen Rechtsruck kann nicht Rückzug sein. Sondern klare Haltung. Öffentliche Präsenz. Politische Organisation. Es reicht nicht, ein paar bunte Fahnen zu hissen. Wir müssen Strukturen aufbauen, die queeres Leben schützen – und stärken. Auch in Orten wie Altenburg. Gerade dort.

Pride heißt nicht: Wir bitten um Toleranz. Pride heißt: Wir fordern Rechte – überall. Auch dort, wo’s unbequem ist. Gerade dort.

 

[1] Bundeskriminalamt (Mai 2025): Politisch motivierte Kriminalität - Bundesweite Fallzahlen 2024: https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/UnsereAufgaben/Deliktsbereiche/PMK/2024PMKFallzahlen.pdf