Lindenau-Museum – Der Leuchtturm an der blauen Flut

Stadtfraktion Altenburg

„Zusätzlich sollten hier die Garderoben und die sanitären Anlagen eingebaut werden, wofür wenigstens die Fläche unter dem Treppenaufgang dem Erdreich abgetrotzt werden müsste.“ (S.27 Neukonzeption)

Abtrotzen, ein Wort, welches in mancherlei Beziehung in den vergangenen Jahren mit dem Lindenau-Museum in Verbindung gebracht wurde. Doch hier findet es in seiner positivsten Form eine Anwendung. Niedergeschrieben in einer tragfähigen und zukunftsweisenden Konzeption unter dem Banner „Der Leuchtturm an der blauen Flut – das neue Lindenau-Museum und die Altenburger Trümpfe“.

Dazu trafen sich Altenburger Stadträte und Kreistagsmitlgieder der Linken zu einer gemeinsamen Beratung mit dem Chef des Lindenau-Museums. Überzeugend stellte Dr. Roland Krischke die Eckpunkte dieser Neukonzeption vor.

Tragfähig sind die dargestellten Überlegungen zum altehrwürdigen Gebäude an sich. Ganz im Geiste Bernhard von Lindenaus, sollen Museum und Kunstschule auch weiterhin eine untrennbare Einheit bilden. Dazu sind Umstrukturierungen im gesamten Gebäude angedacht, die den Erfordernissen eines modernen Museums entsprechen. Die Fraktionen begrüßen ausdrücklich, dass dabei die Barrierefreiheit weit im Vordergrund steht. Dies soll nicht nur durch einen Fahrstuhl im Gebäude realisiert werden, sondern auch durch eine Neuanordnung der Ausstellungsflächen über alle drei Etagen. Kasse und Museumsshop erfahren in ihrer Größe und Anordnung ebenso eine qualitative Aufwertung, wie das Museums-Café. Es ist ein neuer Besuchereingang angedacht, der den Rundgang später im Erdgeschoss beginnen lässt. Der erste Raum wird zukünftig dem Museumsgründer selbst gewidmet sein.

Zukunftsweisend ist die gedankliche Einbeziehung der „Altenburger Trümpfe“. Die Rede ist von einem Museumquartier im Schlosspark. „Hier wird es die Aufgabe der kommunalpolitischen Akteure vor Ort sein, über die unterschiedlichen Trägerschaften hinweg, die musealen Einrichtungen in diesem Gebiet enger miteinander zu verknüpfen“, so Ralf Plötner, Fraktionschef im Kreistag. „Zwischen Lindenau-Museum, Schloss, Mauritianum, Teehaus und Marstall schlummert ein enormes Entwicklungspotential, das es mit der Strahlkraft des Leuchtturms Lindenau-Museum besser auszuschöpfen gilt“. Sehr konkret sind dabei die Ideen bezüglich des Marstalls.

Seit 2016 ist eine gemeinsame Nutzung durch Lindenau-Museum und Schloss- und Kulturbetrieb im Gespräch. Mit der Idee eines begehbaren Schaudepots, einer gemeinsam genutzten Restauratoren-Werkstatt, weiterer Ausstellungsflächen, Büros und Bibliotheksräumen, könnte eine zusätzliche Attraktion entwickelt werden, die den Schlosspark zu besagten Museumquartier gedeihen lässt.

Der erste Schritt ist eindrucksvoll vollzogen. „Eine Konzeption, die mit 10 Millionen Fördergelder durch den Freistaat Thüringen untersetzt ist, liegt vor und wartet auf ihre Umsetzung“, so Landrätin Michaele Sojka. „Mit der Umgestaltung des Lindenaumuseums an sich kann also begonnen werden“.

Inwieweit der zweite Schritt zum Erfolg führen wird, kann nicht ohne das derzeit in der Erarbeitung befindliche Altenburger Kulturkonzept betrachtet werden. Die Latte ist aufgelegt und hat eine Höhe, die mindestens erreicht werden sollte.

Diesbezüglich ist sicher noch einiges an Arbeit erforderlich und auch eine nicht zu unterschätzende Portion an „Abtrotzen“. Ein konstruktives Zusammenarbeiten auf der kommunalen Ebene, verbunden mit so guten Ideen wie in dieser Konzeption, könnten der Schlüssel dafür sein.

Der Schlüssel, der das Tor zu einem Kultur(stand)ort Altenburg inmitten des Altenburger Landes öffnet, welcher Touristen und Einwohner gleichermaßen begeistert.

Kati Klaubert
(Fraktionsvorsitzende Die Linke. Stadtrat Altenburg)